2013/01/21

Rezension: Schneewittchen muss sterben

Meine Meinung zum Buch und auch meine allererste Rezension.

Autorin: Nele Neuhaus
Preis: 9,95 € für 537 Seiten
Kaufmotivation: Spannender Titel; lange in Bestsellerliste


Genre:

Es handelt sich bei der Geschichte um einen Krimi, der aber sicherlich einige Thriller-Anteile beinhaltet – nicht zuletzt wegen der deutlich werdenden psychischen Belastung der Hauptfigur und seiner Nahestehenden.

Die Geschichte:

An einem verregneten Tag wird eine Frau von einer Brücke gestoßen. Die Ermittlungen führen das Ermittlerduo Kirchhoff und Bodenstein in die Vergangenheit.
Zu gleicher Zeit kehrt der in einem Indizienprozess wegen zweifachem Mädchenmord verurteilte Tobias nach abgeleisteter Haftstrafe in sein Heimatdorf zurück und spürt sehr schnell, dass er alles andere als willkommen ist.
Als dann erneut ein Mädchen verschwindet, geht die Hetzjagd auf den jungen Mann los und die verworrenen Ereignisse überschlagen sich.

Die Charaktere:

Bei diesem Buch handelt es sich um den vierten Fall des Ermittlerduos Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Ich habe allerdings zuvor noch kein Buch aus der Reihe gelesen und dementsprechend nur den aktuellen Eindruck der Hauptfiguren erhalten können. Zwar wird beim Lesen schnell deutlich, dass beide Ermittler sich neben den beruflichen Anforderungen auch mit kleinen und großen privaten Problemen beschäftige müssen, aber mir blieben beide Charaktere dennoch eher fremd. Die beschriebenen Eigenarten und Verhaltensweisen beider Personen machten mich nicht neugierig, mehr von ihnen zu erfahren und ich werde wohl vorerst nicht zu einem weiteren Fall des Ermittlerduos greifen.
Vielleicht verblassen die Ermittler auch einfach neben den detailliert beschriebenen Nebencharakteren der Dorfbewohner. Im Ansatz sind einige sehr interessante Figuren im Buch vertreten, wie z.B. Thies oder dessen Mutter. Leider sind die Personen meiner Ansicht nach jedoch dermaßen überzeichnet, dass sie klischeehaft, unrealistisch und platt wirken.

Schreibstil:

Nele Neuhaus schreibt flüssig und gut verständlich, so dass es keiner großen Anstrengung bedarf, um dem Geschriebenen zu folgen. Es gelingt ihr gut, von der ersten Seite an eine Spannung zu erzeugen, die einen dank zahlreicher Wendungen und düsterer, bedrückender Atmosphäre fesselt.
Ich habe die Gunst meiner letzten Urlaubstage genutzt und das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen.
Durch diverse Szenensprünge, die auf unterschiedliche Handlungssträngen basieren, fiel es mir anfangs schwer, mich in die Geschichte einzufinden, jedoch fügten sich die unterschiedlichen Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen.

Fazit:

Als „leichte“ (im Sinne von „leicht zu lesende“) Lektüre insbesondere an kalten und dunklen Tagen sicher zu empfehlen, um der Krimilust zu fröhnen und fleißig zu rätseln, wer letztendlich tatsächlich hinter dem Verbrechen steckt.
Wer einen klassischen und schlüssigen Krimi sucht, der ist hier aus meiner Sicht nicht gut aufgehoben, denn durch die Präsenz (zu) vieler Charaktere, Verwobenheiten und Nebenstränge, wirkt das Motiv schlussendlich zu konstruiert.
Auch basiert der Verlauf der Handlung auf einigen Zufällen, die wirken, als hätte die Autorin das Buch mit einem Mal schnell zu Ende bringen müssen. Und das, wo sie sich doch auf den vorhergehenden Seiten daran bediente, alle Gegebenheiten ausführlichst zu beschreiben.
Nachdem das Buch sich über lange Zeit in den Bestsellerlisten halten konnte, habe ich mehr erwartet. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Miss Xita


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