2012/11/21

Trommelwirbel


Woohoo – es ist vollbracht! 30 Tage ohne tierische Produkte, Weißmehl, Industriezucker, Alkohol und Kaffee. 30 Tage keine Süßigkeiten - ich und keine Süßigkeiten! Und gefehlt hat mir nichts! 
Vor Beginn habe ich noch damit gerechnet, dass ich zur Belohnung für das zu erwartende Durchhalten der Challenge erst mal mit einem Glas Sekt anstoßen, einen riesen Milchkaffee trinken und mir abends kiloweise Nudeln einverleiben würde. Aber weit gefehlt - keines dieser Lebensmittel hat mir ernsthaft gefehlt und so bleibt auch das Bedürfnis, alles "Verpasste" möglichst schnell nachzuholen, fern.

Gewonnen habe ich eine neue Erfahrung, ein besseres Körpergefühl, viele tolle Rezepte, Anregungen, um meinen Blog wieder in Schwung zu bringen, den Anstoß zu vielen interessanten Gesprächen, eine bessere Nutzung meiner Freizeit rund ums Thema Essen und eine bessere Passform meiner Klamotten.
Aber, wie geht es jetzt weiter? Ich habe tatsächlich schon darüber nachgedacht, bewusst zu „sündigen“, um Straftage zu erhalten und die Entscheidung noch etwas hinaus zögern zu können, denn ganz klar bin ich mir noch nicht. Vor Beginn der Challenge stand für mich fest, dass das Ziel nicht zwangsläufig darin liegen muss, auf immer und ewig vegan zu essen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich auch niemals damit gerechnet hätte, dass mir die vegane Ernährung so leicht fallen würde und dass sie mir, meiner Grundstimmung und meinem Körper so zuträglich sein könnte. Schön finde ich, dass ich fortan wieder etwas flexibler bin, was meine Essensplanung angeht und auch Rezepte außerhalb des VFFit-Buches ausprobieren kann. Bin schon gespannt, welche Geschmackswelten noch so auf mich warten!

Challenge gemeistert - darauf ein dreifaches "Hoch"


Also, was werde ich beibehalten?

Ich kann mir gut vorstellen, dass mein Frühstück weiterhin challengetauglich sein wird, denn von den Rezepten bin ich wirklich begeistert! Das Repertoire noch um die eine oder andere Frühstücksvariation ergänzt und ich bin glückselig.
Auch den Vorsatz, mir ein Mittagessen für die Arbeit vorzubereiten, nehme ich mit, denn das ständige noch einen Snack auf die Hand besorgen, ging mir vor der Challenge gewaltig auf den Geist und den Hüftspeck…wenn möglich versuche ich das Abendessen einfach so zu kalkulieren, dass Reste bleiben, die ich in Beschlag nehmen kann und mir so das Vorkochen ersparen.
Grandios finde ich die Umstellung auf ein frühes Abendessen wie auch auf den Verzicht auf „leere“ Kohlenhydrate besonders am Abend. Ich kann seither viel besser schlafen und habe einen wesentlich ruhigeren Magen. Mit der Uhrzeit werde ich jedoch nach Bedarf etwas variieren, denn ganz ehrlich, immer vor 19 Uhr zu essen, ist teilweise wirklich in Stress ausgeartet! Außerdem hat es dazu geführt, dass ich immer alleine Essen musste, da etwaige Mitessen häufig erst später von der Arbeit kommen. Naja, mal sehen, wie sich das so einpendelt.

Bleibt die Frage, ob es auch vegan weitergehen soll…diese Frage muss ich ganz klar mit einem JEIN beantworten. Zwar möchte ich auch weiterhin vegan einkaufen, frisch kochen und genießen, aber ich denke, dass einige Einschränkungen zu machen sind. Vegetarisch lebe ich schon seit langer Zeit und das bleibt auf alle Fälle so. Was sonstige Produkte angeht, kann ich mir vorstellen Ausnahmen zu machen, beispielsweise wenn ich zum Essen eingeladen werde (ich möchte nicht immer einen „Extratofu“ bekommen und immer und überall hin die Tupperdose mitzuführen ist mir auch zuwider…). Zudem gibt es einige Produkte, bei denen ich meine eigene Sichtweise entwickelt habe, wie beispielsweise für Honig. Ich für mich habe entschieden, dass ich Honig dann essen kann, wenn er nachweisbar vom Bio-Imker stammt, der den Bienen nicht die kompletten Bestände raubt, sondern lediglich einen Teil des Honigs verkauft. Ob das so prinzipiell moralisch zu rechtfertigen ist, weiß ich nicht,  und gehe stark davon aus, dass viele Vollblut-Veganer kein Verständnis für meine Sichtweise aufbringen können. Schön, dass dennoch jeder selbst entscheiden kann, wie er mit dem ganzen Thema umgeht. Und um meine eigene Toleranz wissend erwarte ich, dass auch mein Weg toleriert wird.

Abschließend möchte ich jedem, der bereit ist, sich auf Neues einzulassen und Zeit zu investieren, ans Herz legen, sich der Challenge zu stellen. Es lohnt sich auf alle Fälle! Ich will nicht ausschließen, dass ich das Projekt im neuen Jahr erneut angehe und vielleicht prinzipiell einen VFFit-Monat pro Jahr zu machen. Einfach, weil es gut tut!
Die Posts zur Challenge werden jetzt naturgemäß enden, allerdings gehe ich davon aus, dass das Thema zeitweise Einzug in andere Kategorien des Blogs, beispielsweise in Form von Rezeptvariationen, finden wird.
Und seid gewiss, es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieses Label wiederbelebt wird…

Miss Xita

1 Kommentar:

  1. Hey Aleks, die Freundin von Thomas Chef hat in Frankfurt ein veganes Bistro eröffnet: savory.
    Vielleicht interessierts dich ja :)

    AntwortenLöschen